Seit ein paar Wochen bin ich wieder zurück im wunderschönen Berlin.
Ich wurde am Flughafen von Freunden überrascht und hatte ein ganz tolles „Zurückkommen“. Nicht nur dass ich endlich wieder vertraute Gesichter sah, die mich um 09:30 Uhr mit einer Dose Aperol Spritz begrüßten, auch die Stadt zeigte sich von seiner schönsten, sonnigen Seite. Die nächsten Tage verbrachte ich damit meine Ordnung wieder herzustellen, Freunde zu treffen und mir Gedanken über meine berufliche Zukunft zu machen. Ich hoffe der gedrückte Reset Button zeigt mir nochmal neue Perspektiven und Möglichkeiten auf denn so eine Reise werde ich wohl vorerst nicht mehr machen können. Kohle muss erstmal ran (sponsors are welcome 😉).
Es ist aber nochmal an der Zeit ein kleines Fazit zu meiner Reise, speziell zu Südostasien, zu verfassen. Generell kann ich sagen dass mich diese Auszeit wieder sehr geprägt hat, auch wenn Andere dieses nicht offensichtlich spüren oder sehen. Ich habe definitiv mein Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen gestärkt und auch aus schlechteren Erfahrungen viele Dinge für mich mitgenommen.
Insgesamt war ich 230 Tage unterwegs, besuchte dabei 9 Länder, habe in 86 verschiedenen Unterkünften genächtigt und bin in 22 Flugzeuge gestiegen.
Südostasien kann ich ohne Vorbehalte weiter empfehlen. Jedes Land hat seine Reize. Des Öfteren wurde ich gefragt was mein Highlight war und wo es mir am Besten gefallen hat. Auch dieses Mal kann ich darauf keine konkrete Antwort geben da ich nicht nur einen Moment benennen kann. Am Wohlsten habe ich mich in Thailand gefühlt (hier war alles so herrlich einfach) aber am abwechslungsreichsten fand ich Vietnam. Vieles steht und fällt mit der eigenen Stimmung, den gemachten Erfahrungen und den Menschen, denen man unterwegs begegnet. Auch wenn ich meine „schlimmsten“ Wochen in Nepal hatte, dem Trip auf den ich am meisten hin gefiebert hatte, kann ich dem Land keinen Vorwurf machen. Es ist einfach dumm für mich gelaufen. Diese Zeit hat mich einiges gelehrt und dafür bin ich sehr dankbar.
Zurück zu meinen Asien-Erkenntnissen: ich konnte mich meistens sehr gut mit Englisch verständigen (oder mit Händen und Füßen), nie habe ich mich unsicher gefühlt, Transporte konnten immer unkompliziert gebucht werden und man kann sich leicht mit dem Roller fortbewegen (aber Vorsicht: hohe Verletzungsgefahr bei Ungeübten).
Aufgefallen ist mir :
- Es wird unwahrscheinlich viel Fleisch und Fisch gegessen
- Es gibt Reis, Reis, Reis…..oder Reisnudeln
- Gemüse sucht man meistens vergebens auf den Tellern, dabei wird es in Hülle und Fülle angebaut
- Frau trägt hier Pyjama Sets auf den Straßen (als Sechzehnjährige fand ich das auch cool)
- Überall gibt es Markenfakes zu kaufen. In Vietnam war es am schlimmsten, hier trug fast jeder ein Dior oder Louis Vuitton Shirt
- Asien ist das Schlappenträger-Mekka. Man trägt sie überall, auch auf dem Roller und man hört sie von weitem
- Es gibt kaum Printmedien (Zeitungen und Zeitschriften habe ich nirgendwo gesehen und Buchläden gab es auch eher selten)
- Karaoke wird gern und überall gesungen
- Hilfe beim Gepäck tragen sollte man nicht erwarten (oder ich sah zu stark aus)
- In Supermärkten wird das Gemüse in Plastik eingepackt
- Generell hoher Plastikkonsum, selbst in Restaurants bekommt man seinen Smoothie im Plastikbecher
- Viele Leute sind selbständig mit Massage oder Tattoo-Studios, Restaurants, Tour-Schaltern oder Rollervermietungen
- Oftmals wird man am Straßenrand gefragt ob man ein Taxi braucht
- Es wird viel gehupt (heißt aber eher: jetzt komm ich)
- Die Menschen sind freundlich, hilfsbereit und neugierig
- Außerhalb der Städte muss man größtenteils mit Hocktoiletten rechnen (ohne Spülung dafür mit Kelle und Wassereimer)
- Toilettenpapier muss man immer dabei haben, entsorgt wird es im Mülleimer (niemals runter spülen)
- Eine „Bum Gun“ (Bidet-Handbrause) ist in fast jedem Badezimmer zu finden
- Speisekarten und Schilder sind voller Rechtschreibfehler
- Man muss oftmals die Schuhe vor Geschäften oder Tempeln ausziehen (da sind die Schlappen wieder von Vorteil)
- Wer einen schwachen Magen hat muss sich mit vielen Medikamenten ausstatten denn Fleisch wird nicht gekühlt, die Hygienebedingungen in den Garküchen sind unterirdisch und das Geschirr wird in Schüsseln am Straßenrand (u.a. im dreckigen Mekong Wasser) gewaschen
Der Blog wird also vorerst wieder auf Eis gelegt. Ich bin immer noch nicht fertig damit die Welt zu erkunden (46 Länder waren es schon). Irgendwann werde ich wieder meinen Rucksack packen nur dann gehe ich es anders an. Man darf gespannt sein….
Vielen Dank an alle die immer treu mitgelesen haben 🥰